Holger Bormann fordert: Es darf bei allen Energien keine Denkverbote geben.

Bormann: „Der Mittelstand leidet und vor allem die vielen engagierten und motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, wir müssen da jetzt gemeinsam auf die Bremsen treten“.

In keinem Land ist der Strom so teuer wie in Deutschland. Für Elektrizität haben deutsche Haushalte im Januar 2022 durchschnittlich 36,19 Cent für eine Kilowattstunde bezahlt. Das geht aus den neuen Daten des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft hervor.

Noch nie mussten deutsche Verbraucher so viel berappen. Die Preise in Deutschland steigen viel schneller an als im Rest der Welt. Das liegt vor allem an ungewöhnlich hohen Steuern und Öko-Abgaben.

Was muss in anderen Staaten gezahlt werden? In Italien liegt der Preis bei 25 Ct., in der Schweiz, Österreich und Luxemburg kostet die Elektrizität etwa 23 Ct., in Frankreich 21 Ct., in den Niederlanden und Polen bei nur 19 Ct.. In großen Ländern wie den USA (16 Ct.) oder Brasilien (14 Ct.) kostet Strom nicht einmal halb so viel wie in Deutschland. In Kanada (12 Ct.) oder Südkorea (11 Ct.) zahlen Verbraucher gar nur ein Drittel, in Indien (8 Ct.) und China (9 Ct.) gar nur ein Viertel des deutschen Preisniveaus.

Laut dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft zahlt auch die deutsche Industrie plötzlich gewaltige Strompreise. Ihre Tarife sind zwar ermäßigt. Doch im Januar fielen durchschnittlich (Jahresverbrauch 160.000 bis 20 Mio. Kilowattstunden, mittelspannungsseitige Versorgung) satte 26,64 Euro je Kilowattstunde an. Im Jahr 2020 lag dieser Wert noch bei 17,76 Euro, Im Jahr 2021 bei 21,38 Euro. Die Verbände der deutschen Industrie schlagen daher Alarm, dass die hohen Energiepreise den deutschen Wirtschaftsstandort akut bedrohen.

„Hier muss sich etwas ändern. Wenn man dann auch noch die Preise an der Zapfsäule sieht, wird mir angst und bange. Auch der Mittelstand leidet“, sagt Holger Bormann, Niedersachsen-Chef der Mittelstandsunion. Er unterstützt den Vorschlag des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz, die Probleme bei einem Energiegipfel auf Bundesebene mit Politik und Wirtschaft zu erörtern. Wie das Handelsblatt am Mittwoch, 9. Februar berichtet, hat Merz die Unionsfraktion beauftragt, in der kommenden Woche einen Antrag vorzubereiten und in den Bundestag einzubringen. Darin werde die Unionsfraktion die Bundesregierung auffordern, die Menschen bei Energiekosten umfassend zu entlasten, und zwar nicht nur mit einem Heizkostenzuschuss oder Senkung der EEG-Umlage.

Abschließend fordert Bormann: „Wir brauchen ein tragfähiges und langfristiges Energiekonzept für unser Land. Es darf bei allen Energien keine Denkverbote geben und wir müssen auch über entstandene und entstehende Abhängigkeiten gemeinsam nachdenken.“