Dort konnte er gemeinsam mit dem Präsidenten der niedersächsischen Landwirtschaftskammer, Gerhard Schwetje, Weizen ernten. Trotz der traditionsreichen Geschichte der Landwirtschaft wird heutzutage die neuste Technik eingesetzt. Der stellvertretende Landesvorsitzende der MIT Niedersachsen, Holger Bormann, sagt dazu: „Ich bin beeindruckt, wie weit die Digitalisierung hier vorangeschritten ist – welche Arbeitserleichterung und Organisationsmöglichkeiten sie bietet.“

Bormann half bei der Ernte mit und konnte sich mit Gerhard Schwetje und seinem Sohn Christian ein gutes Bild der aktuellen Lage in der Landwirtschaft machen. Er sei stolz auf die Landwirtschaft in unserer Region, weiß, wie wichtig sie sei und möchte daher auch in Zukunft ein starker Fürsprecher sein. Vor der teilweise schwierigen Arbeit auf dem Feld und den organisatorischen Herausforderungen habe er größten Respekt. Bormann und C. Schwetje sind sich einig darin, dass Bürokratie-Abbau auch hier hilfreich wäre. „Noch wichtiger sei es aber, dass auf dem europäischen Agrarmarkt einheitliche Standards herrschen. So können bspw. in Frankreich Pflanzenschutzmittel zum Schutz der Zuckerrüben vor Schädlingen eingesetzt werden, die in Deutschland verboten sind. Ebenso dürfen in Deutschland seit Einführung der neuen Düngeverordnung sehr viel weniger Nährstoffe den Pflanzen zur Verfügung gestellt werden als in anderen EU-Staaten.

Vom „niedersächsischen Weg“ hingegen sei Bormann beeindruckt. Diese Vereinbarung zwischen Landesregierung, Landwirtschaftskammer sowie Natur- und Umweltverbänden, sei bundesweit einmalig. „Es ist ein guter Schritt, dass der Dialog zwischen Politik und Landwirtschaft verstärkt wird. Realistische Maßnahmen können nicht von Politikern diktiert werden – nur durch Involvierung der Landwirte kann eine umsetzbare Lösung gefunden werden. Das reicht vom Ausgleich zum Anbau für bestimme Flächen bis hin zur Umsetzung von Verordnungen“ so Bormann weiter. In dem Vertrag „Der niedersächsische Weg“ verpflichten sich die Beteiligten zu großen Anstrengungen beim Umgang mit der Ressource Landwirtschaft, bei Biodiversität und beim Natur- und Artenschutz. Christian Schwetje pflichtet Bormann bei: „Das ist eine enorme Chance. Die Naturschutzverbände und die Landwirtschaft werden nicht mehr gegeneinander ausgespielt, sondern es wird ein Miteinander gefunden. Die Leistungen werden von den Landwirten erbracht; jetzt werden sie auch dafür bezahlt. „Es wird eine zusätzliche nachhaltige Wertschöpfung auf unseren Feldern entstehen.“