Von Links: Adrian Haack, Holger Bormann, Uwe Lagosky, Maik Schenkhut und Albrecht Stalmann.
Vier Kandidaten aus Wolfenbüttel und Osterode bewerben sich im Bundestagswahlkreis 49 und stellen sich gleich zwei Mal in Salzgitter vor. Die Entscheidung fällt bei der Nominierungsversammlung am 10. Juli.
Fünf Männer wollen für die CDU bei der Bundestagswahl im Herbst 2021 im Wahlkreis 49 (Salzgitter / Wolfenbüttel / Vorharz) kandidieren. Während die SPD nach dem Rückzug des Goslarer Genossen Sigmar Gabriel aus der Bundespolitik noch Bewerber sucht, haben sich die Unionschristen Holger Bormann (38), Adrian Haack (33), Uwe Lagosky (58), Maik Schenkhut (52) und Albrecht Stalmann (67) schon entschieden.
Doch wer von ihnen macht das Rennen? Um in den eigenen Reihen für sich mobil zu machen, sind die Kandidaten derzeit im Wahlkreis auf Werbetour. Am Donnerstag waren sie in Salzgitter-Bad, am
23. April stellen sie sich in Lebenstedt vor. Die Entscheidung fällt bei der Nominierungsversammlung am
10. Juli im Dorfgemeinschaftshaus in Schladen: Dann wählen die rund 1700 CDU-Mitglieder im Wahlkreis 49 ihren Kandidaten für Berlin.
Und das sind die Männer, die es wissen wollen: Uwe Lagosky aus Abbenrode war schon dort, wo die Mitbewerber noch hinwollen – er saß für die CDU 2013 bis 2017 im Bundestag,setztedenSchwerpunkt auf soziale Arbeitnehmerpolitik; der Wolfenbütteler Ratsherr Holger Bormann ist Vize-Chef der niedersächsischenMittelstands-undWirtschaftsunion (MIT) und will sich in Berlin für den Ausbau der Digitalisierung einsetzen. Adrian Haack, Büroleiter von Paul Ziemiak, dem Generalsekretär der Bundes-CDU, stammt aus Wolfenbüttel-Fümmelse und engagiert sich für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Industrie und Mittelstand, aber auch fürdieinnereSicherheit.DerUnternehmer Maik Schenkhut aus Osterode ist zwar ein Polit-Neuling, will sich dennoch in Berlin etwa für gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land sowie die Stärkung des Rechtsstaates einsetzen. Der Ingenieur Albrecht Stalmann hat als Ratsherr in Braunschweig gearbeitet, sitzt dem CDU-Ortsverband Veltheim vor und beschäftigt sich vor allem mit den Themengebieten Wirtschaft und Finanzen, Energie, Flüchtlinge und Migration, Verteidigungs- und Außenpolitik.
Die Bühne, die ihnen Salzgitters CDU-Kreisvorsitzende Andrea Kempe am Donnerstag im Ratskeller bereitet hatte, war mäßig besucht. Gerade mal 26 Gäste wollten hören, was die fünf Bewerber über sich, eigene politische Prioritäten und Bürgernähe zu sagen hatten.
Ernüchternd fiel Salzgitteraner Besuchern auf: Zwar hatten die Männer aus Wolfenbüttel und Osterode viel zu sagen zu aktuellen Themen wie der Flüchtlingskrise, Energiepolitik oder ländlicher Infrastruktur. Doch bis auf Bundestagsveteran Lagosky positionierte sich keiner der Bewerber zu aktuellen Themen in Salzgitter. Der Abbenroder betonte, er wolle sich für Niedersachsens drittgrößten Industriestandort tatkräftig einsetzen. Schenkhut gab sich dynamisch, mochteunternehmerischeLeistung in politisches Engagement ummünzen. „Netzwerker“ Bormann zeigte sich temperamentvoll, engagiert und volksnah. Ruheständler Stalmann setzte auf weltweite Erfahrung in der Wirtschaft, Haack präsentierte sich abwägend und zurückhaltend. Die Stimmung blieb fair und sehr sachlich. Kampf um eine Kandidatur sieht reger aus.
Salzgitter Zeitung Nr.63, 75. Jahrgang, Seite 9
Text & Bild: Michael Kothe